Eine ausführliche Selbstreflexion ist eine hervorragende Basis dafür, mehr über seine Träume, Wünsche und Glaubenssätze herauszufinden. Zuerst einmal lernt man sich selbst besser kennen. Mit Sicherheit haben die meisten sich noch nie intensiv zwei oder drei Tage nur mit sich selbst beschäftigt. Mit Fragen nach dem Warum, Wieso, Weshalb und dem, was man als den Sinn des Lebens bezeichnet. Bei mir war das jedenfalls so. Ich hatte jede Menge vollgekritzelter Blätter vor mir liegen, auf denen alle Antworten zu den verschiedensten Fragen notiert waren. Jetzt war es an mir, Ordnung in dieses Chaos zu bringen. Denn ich war an dem Punkt angelangt, wo es um die Formulierung meiner Ziele ging. Damit sind in erster Linie die großen Ziele gemeint, und das unterteilt in die sieben Lebensbereiche, nach denen ich mein Leben auszurichten versuche.
Warum du große Ziele in Zwischenziele aufteilen solltest
Große Ziele erreicht man nur, indem man sich kleinere Zwischenziele setzt. Dies sorgt für einen harmonischen Ablauf und eine Struktur und verursacht nicht den Druck, der jeder neuen Sache beiwohnt. Ich würde auf jeden Fall immer versuchen, aus einem Wirrwarr von Gedanken und Notizen die entscheidenden Hauptpunkte herauszufinden. Auch wenn du jetzt denkst – Struktur im Leben ist was für Spießer und Buchhalter-Naturen – meiner Meinung nach brauchst du unbedingt eine Struktur, damit du auf deinem Weg zum großen Ziel nicht den Überblick oder die Motivation verlierst. Wenn du dich zu sehr auf dein großes Ziel fokussierst, kann das dazu führen, dass dir dieses unerreichbar erscheint und du unterwegs aufgibst oder Kompromisse eingehst.
Mir war es deshalb immer sehr wichtig, dass ich meine großen Ziele in einzelne Zwischenziele unterteile. Dabei achte ich darauf, dass diese Zwischenziele für mich in dem Zeitrahmen, den ich dafür vorgesehen habe, erreichbar sind. Ich meine, wirklich erreichbar. Gerade am Anfang einer solchen Reise muss man aufpassen, sich nicht zu viel vorzunehmen. Schafft man ein paar seiner selbst gesteckten Zwischenziele nicht, hört man auf. Aber aufgeben gilt nicht! Deshalb kleine Zwischenziele formulieren und diese mit Spaß und guten Learnings erreichen.
Wie du Zwischenziele formulierst
Die Zwischenziele müssen auch unbedingt konkret formuliert werden und messbar sein. Kein Wischiwaschi, sondern konkrete Ansagen, in welcher Zeit was konkret geleistet werden soll von dir. Und dann kommt das Beste – die Belohnung.
Es ist nämlich wichtig, dass wenn du diese Zwischenziele erreicht hast, du dich entsprechend belohnst und dich vor allem darüber freust, welche Erfahrungen du gesammelt hast. Diese Erfahrungen und Empfindungen solltest du unbedingt in ein Tagebuch oder ein Erfolgsjournal schreiben. Daraus ergeben sich oft ungeahnte Kraftquellen, um das nächste Zwischenziel anzupeilen.
Mach dir immer wieder bewusst, was deine großen Ziele sind. Die untergeordneten Zwischenziele sollten sich immer auf das große Ziel beziehen. Abweichungen können interessant sein und dir Abwechslungen bieten, sorgen aber oft nur für Verzettelung. Spaß und Abwechslung müssen sein, dafür bin ich auch immer zu haben, aber fokussiert bleiben ist die Devise. Deshalb ist so ein Tagebuch oder Journal eine echte Hilfe.
Wenn ich in meinem Tagebuch blättere und die Eintragungen aus der Vergangenheit lese, mache ich mir immer wieder bewusst, was ich bereits geschafft habe. Das macht mich stolz und motiviert mich enorm. Bei mir ist es so, dass mein Journal mich quasi immer wieder an die Hand nimmt und mir zeigt, was ich mir vorgenommen habe und wohin die Reise geht. Ich vergesse nicht meine Mission und bleibe am Ball. Ich finde es ebenso wichtig, dass immer der nächster Schritt beziehungsweise das nächste Teilziel anvisiert wird bevor das aktuelle Teilziel erreicht wird. So blickt man über das vor einem liegende Zwischenziel hinaus und weiß schon, was als nächstes kommt.
Doch welches deiner Jahresziele solltest du anpeilen?
Zuerst einmal: Jahresziele sind die Basis dafür, dass du deine großen Ziele tatsächlich verinnerlichst, sie immer wieder auf ihre Richtigkeit überprüfst und damit die Grundlage schaffst, sie Realität werden zu lassen. Die Jahresziele legen sozusagen die Richtung fest, in die du voller Mut und Vertrauen vorstößt. Erst mit dieser Grundlage beginnt die Feinjustierung bei der praktischen Umsetzung.
Es versteht sich von selbst, dass du deine großen Ziele aufgeschrieben hast. Ich habe mich manchmal gewundert, weil ich dachte, dass sie unerreichbar sind. Man hat beinahe Angst vor ihnen, wenn man sie aufgeschrieben hat. Aber das ist gut so. Große Ziele müssen anfangs unerreichbar wirken. Es soll ja genau das passieren, dass sie für dich Neuland sind. Die absolute No-Go-Area in deinem bisherigen Leben.
Bei der Bestimmung meiner Jahresziele gehe ich ganz pragmatisch vor. Ich wähle das Ziel, welches mir momentan am wichtigsten ist. Ja, es ist nur ein einziges Ziel und eigentlich stehen noch viel mehr Ziele auf der Liste. Aber bei der Umsetzung ist es wichtig, sich nicht zu viel vorzunehmen, denn große Ziele sollten zwar utopisch und Grenzen sprengend formuliert sein, aber bei der konkreten Umsetzung bin ich ein Fan von Machbarkeit. Jedes große Ziel beginnt mit einer Vision und dabei will ich mich weder eingrenzen lassen noch bescheiden sein. Anschließend jedoch, wenn es darum geht, dieses Ziel realistisch zu „übersetzen“, achte ich darauf, dass sich bei der Planung der Vorgehensweise vernünftige, planbare und erreichbare Zwischenziele ergeben. Ich möchte meinen Esprit und die Motivation behalten und ich will dranbleiben und das Ziel erreichen.
Denn eines ist ja klar: Mit jedem erreichten Zwischenziel komme ich nicht nur meinem großen Ziel näher, sondern werde auch selbstbewusster und mutiger. Deshalb sind meine Zwischenziele so formuliert und festgelegt, dass sie wie eine Tankstelle für mich sind, wo ich Kraft schöpfe und mich mit neuer Energie auflade.
Wie kann ich in diesem Jahr meinem großen Ziel näher kommen? Was will ich dafür tun?
Dazu schreibe ich mir alle Schritte auf, die ich in diesem Jahr unternehmen will, um mein Ziel zu erreichen. Ich notiere jede Kleinigkeit. Dazu zählen meine Ressourcen und Fähigkeiten, Personen in meinem Netzwerk, die mir helfen können und auch festgelegte Belohnungen, die ich mir gönne und die mein Leben bereichern. Ich schreibe auch auf, was ich bereit bin, dafür zu geben, damit mein Ziel Realität wird. Hier gehe ich wiederum ins Detail und benenne jede Kleinigkeit, dir mir einfällt und die in meinen Plan passt. Anschließend bringe ich diese Auflistung in eine logische Reihenfolge, damit ich meine Monatsaufgaben daraus ableiten kann. Du hast richtig gelesen – jetzt sind wir nämlich auf der ganz praktischen Ebene der Monats- oder Wochenaufgaben. In diesem Moment werden aus dem Ziel und den Zwischenzielen konkrete Aufgaben abgeleitet. Aufgaben sind sie deshalb, weil nun klar ist, was konkret in einem Monat von mir zu erledigen ist. Das ist der Job und den kann dir keiner abnehmen. Wenn jemand als großes Ziel vorhat, einen Marathon in einem Jahr zu laufen, dann kann er als Zwischenziele durchaus formulieren, dass er 10 Kilometer, 20 Kilometer und 30 Kilometer laufen können muss. Die konkrete Aufgabe für den Monat besteht aber darin, wirklich Woche für Woche zu trainieren und so seine Leistung kontinuierlich zu steigern. Dann wird die Teilnahme am Marathon Wirklichkeit. Denn laufen muss jeder selbst!
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es ein wunderschönes Gefühl ist, schon in der Planungsphase mit einer positiven Einstellung an die Aufgaben heranzugehen und sie mit Spaß und Neugier zu meistern. Spaß und Neugier sind ein gutes Gespann, denn wie schon einmal erwähnt betreten wir immer Neuland, wenn wir an die Umsetzung unserer Ziele gehen. Und was hat das für einen Sinn, wenn das keinen Spaß macht und man nicht darauf brennt zu erfahren, wie das wohl sein wird. Ich freue mich immer, wenn ich meine Zwischenziele anpeile und noch mehr, wenn ich sie erreicht habe. Ich visualisiere den Moment, wenn ich sie geschafft habe. Stelle mir vor, wie ich mich fühlen werde, wenn ich sie erreicht habe. Deshalb freue ich mich auch auf die Monatsaufgaben. Mit ihnen starte ich in die Umsetzungsphase meines Ziels. Ich freue mich darüber, dass ich einen Plan habe Es ist mein Plan! Mit diesem Plan werde ich meine Ziele erreichen. Für mich ist das klar und ich lege los.
Was muss ich beachten bei der Unterteilung des Ziels in kleinere Zwischenziele?
- Schreibe dir alle Schritte auf, die du in diesem Jahr unternehmen willst und was du bereit bist, dafür zu geben, damit dein Ziel Realität wird. Gehe ins Detail gehen und notiere jede Kleinigkeit, dir dir einfällt und die in deinen Plan passt. Bringe diese Auflistung in eine sinnvolle Reihenfolge, damit du deine Monatsaufgaben daraus ableiten kannst.
- Die Aufgaben und einzelnen Schritte müssen klar definiert sein, damit du kontrollieren kannst, ob du dein Zwischenziel wirklich erreicht hast und bereit bist für das nächste Zwischenziel. Benenne Daten, Fakten, Zahlen und Zeitrahmen konkret. Umso leichter fällt dir das Controlling. „Ich werde diese Woche 1 Kilogramm abnehmen“ klingt konkret und legt das Ziel fest. „Ich möchte diese Woche ein bisschen abnehmen“ sagt nichts Konkretes und du kannst es nicht bemessen.
- Anfangs sollte der Aufwand gering bleiben, damit du schnell Erfolge und Ergebnisse erzielst. So stärkst du dein Selbstbewusstsein und gewöhnst dich an den Ablauf, was es heißt, sich konkrete Ziele zu setzen und diese tatsächlich zu erreichen. Ohne Wenn und Aber! Achte darauf, dir einen vernünftigen Zeitrahmen zu geben, um dein Zwischenziel zu erreichen. Starte erst mal vorsichtig und überschätze dich nicht.
- Bei den nächsten Zwischenzielen kannst du mutiger werden und den Aufwand langsam steigern und den Zeitrahmen verkürzen.
- Dokumentiere deine Fortschritte in einem Tagebuch. Schreibe auf, wie du dich gefühlt hast, ob es dir leicht gefallen ist, dein Zwischenziel zu erreichen, wie sehr du motiviert warst und welche Gedanken und Ideen du hattest. Du kannst auch deine Ziele visualisieren, um sie stärker in deinem Geist zu verankern. Je öfter du dir die Situation vorstellst, die du erreichen willst, umso größer wird die Anziehungskraft, die dein Ziel auf dich ausübt.
Welchen Weg nutzt du um deine Ziele zu erreichen?