Neue Dinge und Abläufe, Gewohnheiten und Betrachtungsweisen brauchen eine Weile, bis sie leichter fallen. Aller Anfang ist schwer. Man muss ein gewisses Momentum aufbauen, um sich daran zu gewöhnen. Allgemein spricht man von 66 Wiederholungen, bis man eine neue Gewohnheit angenommen hat und deren Ausführungen leicht fällt. Deshalb ist es besonders wichtig, sich in einem solchen Fall am Anfang sehr auf dieses Neue zu konzentrieren und in seiner Fokussierung nicht nachzulassen. Sehr anschaulich und unterhaltsam ist dieses Phänomen in dem Buch „Tipping Point“ vonMalcolm Gladwell beschrieben.
Was bedeutet der Begriff „Tipping Point“ eigentlich?
Nehmen wir als Beispiel eine Schuhmarke, die keiner kennt und kauft und die über Nacht zum angesagten Hit wird. Oder ein neu eröffnetes Restaurant, das sofort zum absoluten Renner wird – sogar wenn es sich in einer nicht so tollen Lage befindet. Ein Autor, dessen Buch quasi über Nacht zum Bestseller wird – ohne dass ein großer Verlag die Werbetrommel gerührt hat. Dieses sich urplötzlich ausbreitende Phänomen der Bekanntheit vergleicht Gladwell mit einem Virus, der sich blitzschnell ausbreitet, ohne dass es vorher deutliche Anzeichen dafür gab. Manchmal genügt eben ein kleiner, gezielter Schubs, um eine Lawine in Gang zu setzen.
Anhand einiger Beispiele zeigt der Autor die Abläufe. Meistens fängt etwas Neues ganz unscheinbar an, um sich später zu etwas ganz Großem zu entwickeln. Das Buch zeigt einem die Schwierigkeit, aber auch die Notwendigkeit, sich frühzeitig mit dieser Herangehensweise zu beschäftigen. Neugier spielt dabei eine ebenso große Rolle wie Durchhaltevermögen. „Tipping Point“ ist ein kurzweilig und verständlich zu lesendes Buch, dass einem zeigt, dass man nicht allein ist mit seinen Zweifeln, dass es aber eine umso größere Befriedigung ist, wenn man den Anfangswiderstand überwunden hat und von dem Neuen, was man gelernt hat und anwendet, profitieren kann.
Zum Buch: Malcolm Gladwell | Tipping Point