Im letzten Beitrag ging es darum, dass es gar nicht so viel Geld braucht, um seine persönliche finanzielle Freiheit zu erreichen. Vor allem wenn man minimalistisch lebt.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du an deinem Vermögensaufbau arbeiten kannst, um deine finanzielle Freiheit zu erreichen.
Inhaltsverzeichnis
Früh anfangen lohnt sich
Wenn du finanziell frei werden willst musst du anfangen zu sparen, logisch. Hast du damit bereits begonnen ist das umso besser.
Je früher du damit anfängst und je mehr du sparst, umso schneller kannst du dein Ziel erreichen.
Dazu ein Beispiel:
Lena ist 25 Jahre alt und kann jeden Monat 400 Euro sparen. Wir nehmen an, dass sie ihr Geld so investiert, dass sie eine jährliche Rendite von 5% hat.
Wenn sie 40 Jahre alt ist, hat Lena bereits 106.382 Euro angespart. Mit 60 Jahren sind es circa 445.000 Euro.
Julia ist 40 Jahre alt und spart jeden Monat 900 Euro.
Sie investiert ihr Geld auch mit einer Rendite von 5%.
Wenn Julia 60 Jahre alt ist hat sie 366.784 Euro gespart.
Obwohl Julia mehr als das doppelte angespart hat, bleiben ihr am Ende circa 78.000 Euro weniger. Das ist der Effekt des Zinseszins und dem zeitlichen Vorsprung.
Damit will ich natürlich nicht sagen, dass es sich nicht mehr lohnt zu sparen, wenn die 20er vorbei sind! Sparen und investieren lohnt sich (fast) in jedem Alter.
Was ich dir damit sagen will: Fang lieber heute an, als morgen!
Wie viel Geld kann ich im Monat sparen?
Im ersten Teil habe ich darüber gesprochen, wie du deine Schulden abbauen kannst. Dafür musst du natürlich erst einmal deine Ausgaben und Einnahmen kennen.
Ich führe schon seit vielen Jahren ein Haushaltsbuch, was mir jeden Monat Auskunft über meine Einnahmen und Ausgaben gibt.
Für mich ist das eine große Hilfe, um den Überblick zu behalten.
Gerade heute, wo wir ja alle überwiegend mit Karte bezahlen, ist es schwierig geworden seine Ausgaben im Griff zu behalten.
Ich habe eine Vorlage für ein Haushaltsbuch erstellt, die du dir hier runterladen kannst:
[convertkit form=1150861]
Mit einem Haushaltsbuch siehst du auch sofort, wo du Einsparungen vornehmen kannst, die dann in deinen „Finanzielle-Freiheit-Depot“ fließen können.
Ich weiß aus eigener, dass es am Anfang etwas nervig sein kann, so ein Buch zu führen. Nach kurzer Zeit wird es aber zu einer Routine, die du nicht mehr missen willst.
Für einen ersten Überblick reicht es auch, wenn du deine Einnahmen und Ausgaben auf einen Zettel schreibst.
Dafür musst du einfach alle deine Konto- und Kreditkartenauszüge durchgehen. Schreibe nicht nur den Betrag auf, den du ausgegeben hast, sondern auch was es war. Denn nur so kannst du sehen, ob du vielleicht zu viel Geld für Kleidung ausgibst oder so.
Am Ende ziehst du einfach die Ausgaben von den Einnahmen ab.
Bleibt eine positive Zahl übrig, ist dass schon einmal der erste Betrag, den du jeden Monat sparen solltest.
Du erhältst einen Betrag um die Null herum oder im Minus? Auch nicht schlimm. Jetzt solltest du allerdings den angespitzten Bleistift ansetzen und deine Ausgaben Liste durchgehen:
Ist es wirklich notwendig Abonnements bei Netflix, Amazon und sky zu haben oder reicht auch eins?
Muss wirklich jede Strecke in der Stadt mit dem Auto zurückgelegt werden oder kann auch ab und an das Fahrrad aus dem Keller geholt werden?
und so weiter.
Stell dir bei jeder Ausgabe die Frage, ob diese wirklich notwendig ist oder ob du nicht auch ohne Probleme darauf verzichten könntest.
Ich persönlich bin kein Freund davon auf alles zu verzichten, um möglichst schnell sein Ziel zu erreichen. Das Leben muss genossen werden! Aber es gibt so viele Sachen für die Geld ausgegeben werden, die dafür nicht nötig sind.
Ich habe mich beispielsweise dazu entschlossen, meine Haare wieder in meiner Naturhaarfarbe zu tragen, was mir extrem hohe monatliche Friseurkosten eingespart hat. Damit geht meine Lebensfreude nicht verloren und mein Konto kann wachsen.
Diese Analyse solltest du auch machen, wenn ein Plus übrig bleibt. Je mehr du sparen kannst, umso schneller kommst du an dein Ziel.
Wenn du kein dauerhaftes Haushaltsbuch führen willst (was ich hier nochmal empfehlen MUSS :))), dann solltest du wenigstens in regelmäßigen Abständen diese Konto-Analyse vornehmen.
Was tun mit dem gesparten Geld?
Jetzt weißt du wie es um deine Finanzen bestellt ist und bist bereit monatlich eine Summe X zu sparen. Großartig!
Die Frage ist nun, wie du dieses gesparte Geld vermehren kannst.
Auf dem Girokonto oder dem Sparbuch wird das Geld leider nur weniger. Ein Grund sind die Niedrigzinsen. Was hier jedoch noch viel mehr ins Gewicht fällt ist die Inflation. Aktuell liegt diese bei 1,8%.
Was bedeutet das? Wenn du heute 100 Euro in deiner Tasche hast, haben diese in zehn Jahren nur noch eine Kaufkraft von circa 80 Euro. Sind also somit 20% weniger Wert. Das ist eine ganze Menge Geld!
Aus diesem Grund musst du dein Geld gewinnbringend investieren. Aber wie?
Warum ich nichts von Versicherungen halte
Ich weiß, dass viele Menschen in Deutschland Lebensversicherungen, Produkte zur Betriebsrente oder ähnliches abgeschlossen haben.
Persönlich halte ich von all diesen Produkten überhaupt nichts.
Einmal weil du keine Kontrolle über dein Geld hast und nicht weißt wie es investiert wird. Ein weiterer Punkt betrifft die hohen Kosten, die bei (fast) all diesen Produkten entstehen. Die Versicherungen wollen auch ihr Stück vom Kuchen abhaben und das ist größer als meist angenommen. Außerdem bringen diese Produkte fast immer kaum bis gar keine Rendite über die Jahre.
In Immobilien investieren
Immobilien können eine schöne Sache sein, sofern du nicht selbst drin wohnst, sondern vermietest. Für Immobilien braucht es aber Wissen und meiner Meinung nach auch Leidenschaft. Auch die Investition in eine vermietete Immobilie rentiert sich nicht immer!
Investieren an der Börse
Börse, das klingt immer so böse und nach Abzocke. Ist es aber gar nicht! Ich habe vor vielen Jahren mein erstes Investment in einen Fonds getätigt und so begann meine Börsenreise.
Viele haben Angst davor an der Börse zu investieren, weil sie glauben dort all ihr Geld zu verlieren.
Das kann aber nicht passieren, wenn sich an ein paar einfache Regeln gehalten wird. Es ist zum Beispiel gar nicht notwendig hohe Risiken einzugehen, um einen hohen Ertrag zu erzielen.
Das beste Investment, dass du die letzten zwanzig Jahre hättest machen können, wäre in einen ETF auf den S&P500 zu investieren.
Im S&P500 sind die 500 größten Unternehmen der USA vertreten.
Ein ETF ist ein passiv gemanagter Fonds. Hier findest du eine genauere Erklärung.
Glaubst du nicht? Dann schau dir dieses Bild an:

Ja, in dieser Zeit ist der Markt nur gestiegen. Aber selbst wenn man es sich in einem längeren Zeitraum anguckt, ist es positiv.

Dieser langfristige Chart reicht in die 70er zurück und es ist ganz klar sichtbar, dass die Märkte tendenziell immer steigen.
Natürlich ist es ärgerlich, wenn auf einem Hoch gekauft wird und die Märkte danach zwei Jahre fallen. Aber da heißt es aussitzen.
Aus diesem Grund würde ich Anfängern auch immer Sparpläne empfehlen. Statistisch betrachtet bringen diese zwar nicht ganz so viel Rendite wie ein einmaliges Investment, aber sie lassen einen sehr ruhig schlafen.
Mit einem Sparplan kaufst du jeden Monat für deine festegelte Sparsumme Anteile an dem ETF. Der Kurs ist immer anders, so dass du dann sowohl bei hohen Kursen, als auch bei tiefen Kursen kaufst und sich daraus letztendlich ein geglätteter Einkaufspreis ergibt, der monatlich angepasst wird.
Der weitere Vorteil für Anfänger ist hier, dass so ein Sparplan nach und nach wächst. Die Angst direkt all sein Geld investieren zu müssen fällt also aus.
Mit Sparplänen beginnen
Wie ich oben schon geschrieben habe, sind Sparpläne für Anfänger eine großartige Sache. Schon mit nur 25 Euro im Monat kannst du einen solchen Sparplan beginnen.
25 Euro ist ungefähr so viel, wie wenn du dir zweimal im Monat eine große Pizza liefern lässt.
Die Freude an der Pizza ist nach wenigen Minuten vorbei, der Sparplan verschafft dir andauernde Freude.
Und weil es so eine kleine Summe ist, kannst du ganz einfach damit beginnen. Du brauchst überhaupt keine Angst davor zu haben, dein Geld zu verlieren.
Oder anders gesagt: Selbst wenn die Weltwirtschaft zusammenbrechen würde und die Aktienmärkte ins bodenlose fallen, dann hast du trotzdem nur auf zwei Pizzen im Monat verzichtet.
Aber das wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht passieren und wenn doch haben wir ganz andere Probleme.
Für alle Ängstlichen und Misstrauischen, ist der Sparplan die perfekte Lösung. Du kannst erstmal mit einer kleinen Summe beginnen und dir das ganze ein Jahr lang anschauen.
So siehst du, wie du emotional darauf reagierst und kannst dich langsam daran gewöhnen.
Natürlich solltest du nach diesem Testzeitraum deine Sparrate erhöhen, damit du deine finanzielle Freiheit erreichen kannst.
Abschließend sei gesagt: Geld zu investieren ist immer besser, als es für unnötige Dinge auszugeben. Denn Shopping ist kein Investment, auch wenn es im ersten Moment vielleicht so aussehen mag.
Warum so viele Menschen ein Problem mit dem Investieren haben
Unser Gehirn ist ein ganz gemeiner Typ! Es freut sich unglaublich über die kleinen und schnellen Erfolge und langfristige nimmt es quasi gar nicht wahr.
Ein Grund warum die Schnäppchenjagd funktioniert. Es scheint, als ob wir da genetisch immer noch viel von unseren Vorfahren in uns drin haben. Wir jagen und sammeln gerne.
Wenn wir heute eine Jeans mit 50% Rabatt ergattern können, freuen wir uns wie kleine Kinder unter dem Weihnachtsbaum.
Wenn wir das gleiche Geld, dass wir für die Jeans ausgegeben haben, in ein langfristiges Investment stecken sollen, dass aus dem anfangs investierten Kapital sogar mehr werden lässt, dann nimmt unser Gehirn das leider gar nicht wahr.
Der Kauf der Jeans wird vorteilhafter betrachtet.
Das ist total verrückt! Aber wir können dem natürlich entgegenwirken. Wir müssen uns klar machen, dass ein Investment mehr bringt. Anhand von Statistiken zum Beispiel.
Ich bleibe ganz einfach mal bei dem Jeans Beispiel:
Du hast die Jeans für 50 Euro gekauft und freust dich unglaublich darüber. Doch was bringt dir diese Jeans auf Dauer für einen Ertrag? Du wirst es schon erraten haben! Ganz genau 0 Euro!
Nehmen wir einmal an, du hättest die 50 Euro nicht ausgegeben, sondern in den Index S&P500 investiert.
Dieser hat eine jährliche durschnittliche Rendite von circa 10% (seit seiner Auflegung im Jahr 1926).
Nach 30 Jahren wären aus diesen 50 Euro circa 870 Euro geworden.
Klar, dass klingt jetzt erstmal nicht viel. Es soll dich vor allem dafür sensibilisieren, dich bei jedem eventuellen Kauf zu fragen: „Brauche ich das wirklich oder investiere ich das Geld lieber?“
Stell dir aber einfach einmal vor, du würdest jeden Monat 50 Euro oder mehr investieren.
Nach 30 Jahren würde aus einem monatlichen Investment von 50 Euro 104 000 Euro geworden sein. Und das klingt doch schon ganz anders!
Einfach machen!
Abschließend möchte ich dir sagen, dass es oft die beste Lösung ist einfach loszulegen! Als ich mit dem Investieren anfing, war ich auch noch ziemlich ahnungslos.
Für das Investieren in breitgestreute ETFs, brauchst du auch gar nicht so viel Wissen.
Wichtig ist zu wissen, dass du mehr aus deinem Geld machen willst und anzufangen!
Wenn du weitere Fragen oder Anregungen hast, lass mir gerne ein Kommentar da oder schreib mir eine E-Mail.
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