Wir alle haben die selben 24 Stunden am Tag Zeit. In diesen 24 Stunden erledigen wir alles, was wir erledigen müssen und wollen. Doch warum sind manche Menschen effektiver darin, ihre Zeit zu nutzen? Wieso schaffen manche mehr als andere? Die Antwort liegt in der Kenntnis des Parkinsonschen Gesetzes.
Zeit effektiv nutzen
Jeden Morgen beginnt ein neuer Tag. Ein Tag voller Gelegenheiten, Chancen und Aufgaben. Vielen Menschen fällt es jedoch schwer, ihren Tag sinnvoll und vor allem effektiv zu nutzen. Wer es schafft, das ganze Potenzial der 24 Stunden eines Tages auszuschöpfen, der hat einen massiven Vorteil.
Sehen wir uns ein Beispiel an: Wer täglich eine Stunde mehr aufwendet, um irgend eine Sache zu erledigen oder einem Hobby nachzugehen, der kommt im Laufe eines Monats auf 30 Stunden effektiv mehr Zeit, die er nutzt. Das ergibt auf das ganze Jahr hochgerechnet die gigantische Zahl von 360 Stunden. Das sind 15 ganze Tage! Stellen wir uns das einmal vor: 15 Tage mehr zur Verfügung zu haben, um etwas Konkretes zu tun. Phantastisch, oder? In diesen 15 Tagen kann man eine ganze Menge schaffen.
Das Parkinsonsche Gesetz
In diesem Zusammenhang möchte ich auf ein interessantes Gesetz hinweisen – das Parkinsonsche Gesetz. Es besagt folgendes:
„Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.“
Die Kenntnis dieses Gesetzes kann dir sehr nützlich sein, um deine Zeit effektiver zu gestalten.
Ich möchte das einmal an einem Beispiel illustrieren: Wenn du dir für eine Aufgabe fünf Stunden Zeit nimmst, dann wirst du auch erst in 5 Stunden damit fertig sein. Nimmst du dir für die selbe Aufgabe eine Stunde Zeit, dann wirst du diese Aufgabe genauso erledigen. Das heißt, dass gewisser Druck, was einen Termin betrifft, absolut förderlich ist.
Natürlich muss die Aufgabe der dafür eingeräumten Zeit entsprechend angepasst sein. Einen Roman schreibt keiner in einer Stunde. Aber wenn du dir vornimmst, ein Kapitel für deinen Roman zu schreiben und dafür nur eine Stunde Zeit einplanst – warum sollte das nicht in einer Stunde möglich sein?
Für deine Ziele nutzen
Dieses Phänomen lässt sich auch sehr gut bei Abgabefristen nachweisen. Dazu gab es schon viele Studien, die alle zu dem gleichen Ergebnis gekommen sind.
Man hat beispielsweise drei Monate Zeit bis zum Abgabetermin einer Arbeit. Jetzt gibt es diejenigen, die jeden Tag an diesem Projekt arbeiten, bis sie es dann nach drei Monaten abgeben. Es gibt aber auch andere, die erst fünf Tage vor dem Abgabetermin mit der Arbeit anfangen, die Arbeit dann quasi in einem Rutsch schreiben und ebenfalls fristgerecht abgeben. Das Verblüffende dabei ist, dass in den meisten Fällen die Qualität der Arbeit in beiden Varianten gleich ist.
Du kannst das Parkinsonsche Gesetz für dich nutzen, indem du dir für deine Ziele absichtlich knappe Abgabetermine setzt. In diesem Fall bist du gezwungen, die Aufgabe nicht auf die lange Bank zu schieben. Im Gegenteil, du fängst mit der Arbeit an und ziehst sie durch. Du wirst feststellen, dass du die Arbeit, die sich für dich angefühlt hat wie eine unüberwindliche Mauer, spielend leicht erledigen kannst – wenn du dich an den knappen Zeitplan hältst, den du dir vorgenommen hast.
So verwende ich das Parkinsonsche Gesetz
Bei mir funktioniert die Methode ganz hervorragend. Ich lege für eine Aufgabe heute einen bestimmten Zeitkanal fest und arbeite in dieser Zeit konzentriert und fokussiert. Auf diese Weise schaffe ich mehr, da ich keine Störungen oder Ablenkungen erlaube (Stichwort: Handy 😉
Nach Ablauf der festgelegten Zeit klingelt mein Wecker und ich lege die Arbeit beiseite, um am nächsten Tag den Vorgang zu wiederholen. Ich habe aber für den Rest des heutigen Tages noch jede Menge Zeit, um andere Dinge zu machen. Denn das Parkinsonsche Gesetz gilt natürlich nicht nur für Arbeiten oder Aufgaben, die ich unbedingt erledigen muss. Ich weite diese Vorgehensweise inzwischen auch auf andere Bereiche meines Tagesablaufs aus.
Mein Sportprogramm zum Beispiel absolviere ich nach dem gleichen Schema. Oder nehmen wir persönliche Weiterbildung: Jeden Morgen lese ich eine halbe Stunde, während ich Kaffee trinke. Auf diese Art lese ich im Jahr 180 Stunden! Und das ist nur meine kleine Morgenlektüre. 180 Stunden sind 7,5 Tage reine Lesezeit. Während ich lese, schaue ich natürlich nicht auf mein Handy oder mache irgend etwas anderes. Also ein bisschen Durchhaltevermögen gehört schon dazu.
Wenn man sich aber daran gewöhnt hat und das Parkinsonsche Gesetz perfekt anwendet, schafft man nicht nur täglich viel mehr. Richtig zur Entfaltung kommt das Parkinsonsche Gesetz dann, wenn man es über einen längeren Zeitraum anwendet.
Das ist dann der Moment, wo man erkennt, warum manche Menschen „mehr“ schaffen an einem Tag oder in einem Jahr. Sie schaffen nicht wirklich mehr, weil sie mehr Zeit haben. Denn wie erwähnt, haben wir alle die selben 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Sie schaffen mehr, weil sie ihre Zeit effektiver nutzen. Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Artikel zeigen, dass jeder diesen Vorteil für sich nutzen kann.