Dies ist Teil 1 der Reihe „Minimalismus und Geld“. Ich werde in den nächsten Wochen jeden Montag einen weiteren Teil aus der Reihe veröffentlichen.
Geld war mir früher sehr wichtig. Nicht am wichtigsten in meinem Leben, aber der Stellenwert von Geld war sehr hoch für mich. Ich habe viel dafür getan, viel Geld zu verdienen und wusste hinterher oft gar nicht mehr, warum mir das so wichtig war. Ich kann auch heute nichts Schlechtes an Geld finden, aber seit ich mich mit Minimalismus beschäftige, hat sich meine Betrachtung wesentlich geändert.
Geld um des Geldes willen
Warum willst du Geld verdienen?
Die Antwort scheint zunächst ganz leicht zu sein. Wir brauchen Geld zum Wohnen, für Nahrung und für Kleidung. Simpel gesagt, um zu überleben. Allerdings haben wir meist mehr Geld zur Verfügung, als wir zum Leben brauchen. Und das ist auch gut so. Wenn dieses Geld sinnvoll genutzt wird. Viele Menschen – ich gehörte auch dazu und du tust es vielleicht auch – streben aber danach, immer mehr Geld zu verdienen. Dafür arbeiten sie hart und viel. Das Privatleben oder die Zeit für sich bleibt dabei meist auf der Strecke.
Wenn Geld das einzige Ziel ist, führt es dazu, immer mehr davon haben zu wollen. Das persönliche Warum geht dabei verloren respektive existiert gar nicht. Geld wird um des Geldes willen verdient.
Mit dem Fokus auf Geld steigen häufig auch die Ausgaben. Die meisten Menschen geben so viel Geld aus, wie sie bekommen. Das ändert sich meist auch nicht, wenn ihr Gehalt steigt. Die Bedürfnisse steigen mit. Dinge, auf die man früher ohne Probleme verzichten konnte, werden plötzlich zu einer Notwendigkeit.Auf einmal ist es wichtig, ein besonderes Auto zu fahren, eine neue Küche zu kaufen oder „bessere“ Urlaube zu machen. Um diese neu entstandenen Bedürfnisse zu erfüllen, werden häufig noch Schulden aufgenommen.
Damit ist man in einem Kreislauf gefangen, aus dem man nur schwer wieder herauskommt, wenn man sein Mindset und seine Glaubenssätze bezüglich Geld nicht ändert.
Ist Geld schlecht?
Nein! Geld ist nicht schlecht. Geld ist zunächst einmal neutral. Die Frage ist, welchen Wert du Geld beimisst und wie du dein Geld verwendest. Geld ist ein Mittel zum Zweck. Du kannst jeden Monat dein Konto leer räumen und teilweise sinnlose Dinge kaufen. Anstatt sinnlose Dinge zu kaufen, kannst du dein Geld aber auch investieren und somit deiner finanziellen Freiheit näher kommen.
Und mit Geld kann auch viel Gutes getan werden, was beispielsweise Bill und Melinda Gates mit ihrer Stiftung beweisen. Also noch einmal: Geld ist neutral. Die Frage ist, welche Bedeutung du deinem Geld gibst und was du daraus machst.
Mit Minimalismus einen neuen Blick auf das Thema gewinnen
Beschäftigst du dich mit Minimalismus, dauert es nicht lange, bis du auch auf das Thema Geld kommst.
Wenn du deinen Konsum einschränkst, viele deiner Sachen verkaufst, weil du sie für überflüssig hältst und vielleicht sogar in eine kleinere Wohnung ziehst, dann hast du auf einmal viel mehr Geld zur Verfügung, ohne das du dafür mehr arbeiten must.
Du machst dir so bewusst, dass du eigentlich erst einmal nur Geld brauchst, um deine Grundbedürfnisse zu befriedigen. Dazu gehört eine Wohnung, in der du dich wohl fühlst, Kleidung, die zu dir passt, eine Krankenversicherung und Essen auf dem Tisch. Alles andere ist Luxus.
Und eine Sache kann ich dir auch noch verraten: Wenn du einmal über mehr Geld verfügst, stellst du ganz schnell fest, dass mehr Geld zu haben grundsätzlich nichts an deinem Leben ändert. Geld macht das Leben komfortabler und teilweise auch einfacher. Das ist richtig. Genau so richtig ist aber, dass ab einem Gehalt über 5.000 Euro pro Monat Geld dich nicht mehr glücklicher macht. Es ist wichtig abgesichert zu sein und sich den ein oder anderen kleinen Luxus gönnen zu können. Aber viel Geld zu haben macht per se keinen glücklicheren Menschen aus dir.
Der größte Luxus
Der größte Luxus, den wir haben, ist Zeit. Wenn du weniger Geld zum Leben brauchst, kannst du darüber nachdenken, weniger zu arbeiten und so mehr Zeit für dich zu haben und Dinge zu tun, die dir wirklich wichtig sind.
Natürlich ist es nicht zwingend erforderlich, gerade nur so viel zu verdienen, wie du zum Überleben brauchst. Aber als Minimalistin setzt du dich ganz klar damit auseinander, welchen Luxus du dir leisten willst. Welcher Luxus in Form von Konsum tatsächlich dein Leben bereichert. Es ist nicht verboten, dreimal die Woche zum Yoga zu gehen, einen schönen Urlaub zu machen oder spannende Kurse zu besuchen. Und dafür Geld auszugeben.
Als Minimalistin bist du nur nicht mehr wahllos. Außerdem hast du akzeptiert, dass das sinnlose Anhäufen von Kram nicht zu deinem Glück beiträgt. Du fragst dich vor jedem Kauf: Ist es mir mein Geld wert? Mit dieser Einstellung sparst du sehr viel Geld.
Es ist nicht so, dass man als Minimalistin kein Geld mehr besitzen will. Es geht darum, sein Geld nicht mehr zu verschwenden!
Die Serie Minimalismus und Geld:
Teil 2: Warum Schulden schlecht sind und wie du sie loswirst!