Haushaltsbuch führen ist dein erster Schritt um Meisterin über deine Finanzen zu werden!
Klar, wer keine geborene Buchhalterin ist, ist davon wahrscheinlich nur bedingt begeistert. Aber ich verspreche dir, dass es sich lohnen wird. Auch ich habe früher nur ungern Buch über meine Ausgaben geführt, bis ich es dann doch mal ausprobierte – und das war schon ein großer Aha-Moment für mich…
Was ist ein Haushaltsbuch?
Haushaltsbuch klingt ganz schön langweilig und wenn ich ehrlich bin, ist es das auch. Halt! Bevor du jetzt einfach weiter klickst, lass mich dir kurz die nicht zu unterschätzenden Vorteile erklären…
In einem Haushaltsbuch führst du all deine Ausgaben auf, die du über den Monat hast. Das geht von den Fixkosten für deine Miete, den Energiekosten, der Handyrechnung bis hin zu deinen täglichen Ausgaben für den Coffe-to-go und sonstigen Ausgaben.
All diese Ausgaben trägst du in ein Haushaltsbuch ein, um zu sehen wie viel du ausgibst und für was dein Geld aus deinem Portemonnaie verschwindet.
Zusätzlich dazu kannst du auch noch dein Einkommen oder deine Einnahmen aus selbständiger Arbeit hinzufügen.
Am Ende ziehst du die Ausgaben von den Einnahmen ab und im besten Fall bleibt eine positive Zahl übrig.
Wann lohnt es sich ein Haushaltsbuch zu führen?
Wenn du vorhast deine Finanzen in den Griff zu bekommen, Geld zu sparen und finanziell unabhängig zu werden solltest du unbedingt damit anfangen ein Haushaltsbuch zu führen.
Das Problem ist, dass die meisten Menschen oft gar nicht wissen wofür sie ihr Geld ausgeben. Ich weiß selbst noch, wie es ist, wenn man in der Monatsmitte auf seinen Kontostand schaut und sich fragt wo all das Geld geblieben ist ?!
Beim Zahlen mit Karten lässt sich noch ganz gut nachvollziehen, wofür das Geld ausgegeben wurde. Aber wer schaut da schon jeden einzelnen Posten genau an? Und was bei Kartenzahlung auch nicht klar ist: War die Ausgabe notwendig oder ein wirklicher Wunsch? Oder war es ein Spontankauf, der noch nicht einmal Spaß gemacht hat?
Ein Haushaltsbuch zu führen ist einer der ersten Schritte, wenn du mit dem Sparen anfangen willst. Du bekommst ganz leicht einen Überblick, wohin dein Geld fließt und beginnst damit dein Geld zu dominieren und nicht umgekehrt.
Vor allem wenn du dir noch nie viele Gedanken, um deine Finanzen gemacht hast, ist ein Haushaltsbuch die ideale Möglichkeit, um damit zu starten. Du bekommst ein Gefühl für dein Geld!
Lies im Beitrag „Warum du deine Finanzen planen solltest“ nach, welche weiteren positiven Gründe für ein Haushaltsbuch und eine Finanzplanung gibt.
Wann es sich nicht lohnt seine Ausgaben aufzuschreiben
Wenn du deine Ausgaben notierst, behältst du den Überblick über deine Finanzen, kannst diese gestalten und bessere Entscheidungen treffen. Insofern lohnt es sich also immer seine Ausgaben zu kontrollieren. ABER es ist nicht notwendig diese dauerhaft zu notieren. Du kannst also aufatmen 🙂 Sobald du deine Geldströme automatisierst, kannst du auf ein Haushaltsbuch verzichten. Dazu später mehr.
Ich bin ein Fan davon, die Dinge möglichst einfach zu halten und deshalb will ich es auch dir so unkompliziert wie möglich präsentieren. Wenn du ein Talent dafür hast einen Überblick über deine Finanzen zu haben, weniger ausgibst und sparst, dann ist ein Haushaltsbuch für dich kein absolutes MUSS. Trotzdem kann es sich auch für dich lohnen, es mal einen Monat lang auszuprobieren. Vielleicht entdeckst du Sparquellen, die dir vorher gar nicht bewusst waren. Ansonsten ist für dich die automatisierte Variante ideal.
Ich überprüfe meine Ausgaben auch in unregelmäßigen Abständen auf diese Art und immer mal wieder taucht hier und da was auf, wo ich sparen kann. Das sind dann Dinge auf die ich gerne verzichte, weil sie mir nicht wichtig sind. Das gesparte Geld kommt dann entweder meinen Investitionen zu Gute oder wird für etwas genutzt, was ich gerne mache – zum Beispiel ein schönes Essen.
Was gehört in ein Haushaltsbuch rein?
Alles! Ja, tatsächlich. In ein Haushaltsbuch kommt alles rein, was du ausgibst.
Das heißt:
– Fixkosten (Miete, Strom, Versicherungen, Handy)
– Lebensmittel
– Kleidung
– Abonnements
– Freizeit (Kino, Café, Restaurant, Schwimmbad usw.)
– …
Je detaillierter du es führst, umso besser kannst du deine Finanzen managen.
Wenn du nur eine Kategorie Kleidung hast, fällt dort von den neuen Paar Schuhen, über die Jeans oder ein Kleid alles rein. Benennst du aber jeden Kauf einzeln, würdest du feststellen, dass du im letzten Monat 10 Paar Schuhe gekauft hast und dich wahrscheinlich viel eher fragen, ob das notwendig ist und diese Käufe in Zukunft leichter vermeiden. Bei dem Beispiel würde es dir wahrscheinlich auch so auffallen, ich wollte es nur deutlich machen 😉
Ich weiß, dass das viel Aufwand ist. Aber der Aufwand muss nicht dauerhaft betrieben werden und es lohnt sich. Nehmen wir nur einmal an, du erkennst auf diese Art Ausgaben von 100 Euro im Monat, die nicht notwendig oder wirklich gewünscht waren.
Wenn du dieses Geld jeden Monat investierst, hast du nach zehn Jahren ungefähr 16.000 Euro auf deinem Konto. Und das nur, weil du eine unnötige Ausgabe erkannt hast. Dafür lohnen sich drei Minuten pro Tag oder? 🙂
Haushaltsbuch Apps
Mittlerweile gibt es auch schon ein großes Angebot an Haushaltsbuch-Apps. Ich habe mir diese auch schon angeschaut und sehe ein paar Vorteile, aber auch Nachteile.
Das Smartphone begleitet uns heute fast 24 Stunden pro Tag. Sobald du etwas eingekauft hast, ist es also ganz einfach diesen Einkauf direkt in die App einzutragen. Außerdem haben diese Apps schon Kategorien für dich angelegt die du direkt nutzen kannst.
Einige Banken, wie beispielsweise die comdirect, bieten ein automatisches Haushaltsbuch an. Wenn dieser aktiv wird ist, werden die Einkäufe alle registriert und verschiedenen Kategorien zugeordnet. Auch einige Apps lassen sich mittlerweile auf diese Art mit deinem Bankkonto verknüpfen und wollen dir das Sammeln deiner Ausgaben damit besonders einfach machen.
Die Apps können das Führen eines Haushaltsbuchs erleichtern. Allerdings muss einem bewusst sein, dass dadurch die persönlichen Daten beziehungsweise das Einkaufsverhalten preisgegeben wird. Ähnlich wie beim Sammeln von Payback Punkten. Wer damit kein Problem hat, kann sich die Apps einmal genauer anschauen.
Für den Anfang empfehle ich trotzdem, es händisch zu machen. Das veranschaulicht das Ganze noch besser und die Sensibilität für Ausgaben wird gestärkt.
Haushaltsbuch führen in Excel oder auf dem Papier
Für den Anfang ist das die Variante, die ich empfehle und die du natürlich auch dauerhaft nutzen kannst.
Dafür brauchst du eigentlich nur ein Blatt Papier. Überlege dir welche Ausgaben-Kategorien bei dir regelmäßig anfallen und teile das Blatt entsprechend ein. Natürlich kannst du auch einfach die einzelnen Ausgaben untereinander schreiben und am Ende des Monats die einzelnen Kategorien zusammenrechnen.
Das gleiche kannst mit einer Excel-Tabelle machen. Der Vorteil hier ist, dass du die Tabelle individuell anpassen kannst und dir die Ergebnisse automatisch berechnet werden.
Ich habe sowohl eine Vorlage zum Ausdrucken, wie auch eine Excel Tabelle zum Download für dich vorbereitet. Die Excel Tabelle hat den Vorteil, dass sie dir die Ergebnisse automatisch ausrechnet und sie außerdem grafisch darstellt. Außerdem ist sie für ein ganzes Jahr angelegt.
Melde dich einfach für meinen Newsletter an und du erhältst als Geschenk das Haushaltsbuch im Tabellenformat.
Am besten sammelst du jeden Tag deine Einkaufszettel und trägst diese dann am Abend in dein Haushaltsbuch ein. Online Käufe nicht vergessen! So entwickelt sich ganz schnell eine Routine, die genauso schnell geht wie das Zähne putzen!
Haushaltsbuch automatisieren
Je einfacher etwas ist umso besser! Wir Menschen mögen es gerne bequem. Genau deshalb weiß ich, dass viele das Führen eines Haushaltsbuch nach ein paar Monaten aufgeben. Ich kann das absolut verstehen! Irgendwann wird es einfach mühselig jede zwei Euro aufzuschreiben. Und selbst die Bank-Apps die alles automatisch speichern, werden nur noch schnell überflogen.
Nur ist es ja irgendwie frustrierend, wenn man sich einmal so viel Mühe gemacht hat und plötzlich nichts mehr davon übrig ist. Das ist so ein bisschen wie eine Diät. Man hält eisern ein paar Wochen durch und isst nur Suppe, bis man nur beim Gedanken daran brechen könnte. Deshalb ist es viel einfacher sich dauerhaft gesund zu ernähren und ab und an zu sündigen.
Und genau das kannst du auch auf deine Finanzplanung anwenden: Mach es smart! Wenn du dein Haushaltsbuch ein paar Wochen oder Monate geführt hast, kennst du dein Verhalten ganz gut. Du weißt wofür und wieviel Geld du ausgibst.
Jetzt kannst du damit anfangen dir Budgets für die einzelne Kategorien festzulegen. Mehr als die festgelegte Summe darf dann nicht ausgegeben werden. So behältst du den Überblick, ohne jeden Tag alle einzelnen Käufe aufschreiben zu müssen.
Führst du bereits ein Haushaltsbuch und wenn ja auf welche Art?
